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Stechdrehen

Bei diesem Verfahren wird ein schmales Einstechwerkzeug mit seiner gesamten Schneidenbreite in das Werkstück zugestellt. Dies kann axial und radial zur Werkstückachse erfolgen. Die im Eingriff befindliche Schneidenbreite stellt dabei gleichzeitig die Schnitttiefe (ap) dar. Die Vorschubbewegung zum Werkstück hin beeinflusst dabei maßgeblich die Spanungsdicke (h), die beim Stechdrehen meist nur einen kleinen Spielraum für einen guten, kurzen Spanbruch lässt. Neben dem Werkstückmaterial ist auch die Spanformung durch die Werkzeugschneide und die Stabilität des Werkzeuges von entscheidender Bedeutung. Hier gibt es eine überschaubare Anzahl an Werkzeugherstellern, die sich auf dieses Gebiet spezialisiert haben und gute Produkte anbieten.

Es gibt sogenannte Stechplatten, deren Werkzeugschneide rund ist und die Stechbreite dem doppelten Schneidenradius entspricht, was wiederum hohe Vorschübe beim Schlichten ermöglicht (siehe theoretische Rauheit (Rth.) in Abhängigkeit von Vorschub (f) und Eckenradius (re) mit der Formel: Rth.=f²/8re) und dabei trotzdem gute Oberflächenqualitäten sicherstellt. Hier wurde in der Vergangenheit der Begriff des Kopierens bzw. des Kopierdrehens geprägt. Damit lassen sich nahezu beliebige Konturen an Werkstücken drehen, was damals durch Führung des Drehwerkzeuges mittels Hebelmechanik auf einem ebenfalls auf der Drehmaschine eingespannten Meisterwerkstück erreicht wurde. Hierbei spricht man von einer sogenannten Nachformeinrichtung, die durch heutige programmierbare NC-Achsen zwangsweise an Bedeutung verliert.

Drehen Einstech-rad

Radial-Stechdrehen

Axial-Stechdrehen

Drehen Einstech-ax

Video in
Vorbereitung

Beispiel zum Einstechdrehen an einem Demonstratorwerkstück
der TU-Chemnitz an einer
Dreh-Fräsbearbeitungsmaschine.

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